Vorsorgerecht

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Vorsorgevollmacht

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Eine Vorsorgevollmacht speziell für digitale Konten und den digitalen Nachlass erstellen.

Eine Vorsorgevollmacht speziell für digitale Konten und den digitalen Nachlass erstellen.

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Vorsorgevollmacht für digitale Konten erstellen und Nachlass proaktiv sichern

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Simon Wilhelm

Geschäftsführer bei mentoc

10

Minuten

Alexander Braun

Anwalt und Geschäftsführer bei braun-legal

Ein Todesfall, und plötzlich sind alle digitalen Türen verschlossen. Ohne eine spezielle Vorsorgevollmacht für den digitalen Nachlass verlieren Erben oft wertvolle Zeit und Geld, wie ein Mandant, der über 1.200 € Mahngebühren zahlen musste. Erfahren Sie, wie Sie dies mit einer präzisen Regelung für Ihre Online-Konten verhindern.

Das Thema kurz und kompakt

Eine spezielle digitale Vorsorgevollmacht ist unerlässlich, da allgemeine Vollmachten von Online-Diensten oft nicht anerkannt werden und Erben monatelang auf den Zugang warten müssen.

Der BGH hat zwar entschieden, dass digitale Konten vererbbar sind (Az. III ZR 183/17), doch eine explizite Vollmacht beschleunigt den Prozess erheblich und spart Kosten.

Lagern Sie Passwortlisten niemals direkt in der Vollmacht, sondern verweisen Sie auf einen sicheren Ort wie einen Passwort-Manager oder ein Bankschließfach.

Stellen Sie sich vor, Ihre Erben können auf Ihr Bankkonto zugreifen, aber nicht auf Ihr E-Mail-Postfach, in dem sich die Rechnungen befinden. Eine klassische Vorsorgevollmacht deckt den digitalen Raum oft nur unzureichend ab. Laut einer Bitkom-Befragung haben nur 16 % der Deutschen ihren digitalen Nachlass vollständig geregelt. [6] Das führt im Ernstfall zu erheblichen Problemen, da Dienstanbieter den Zugang zu Konten aus Datenschutzgründen verweigern. Eine Vorsorgevollmacht speziell für digitale Konten und den digitalen Nachlass zu erstellen, ist daher kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Angehörigen effektiv absichern und den digitalen Nachlass nach Ihren Wünschen gestalten.

Warum eine Standard-Vollmacht für den digitalen Nachlass nicht ausreicht

Eine allgemeine Vorsorgevollmacht ermächtigt eine Vertrauensperson, in Ihrem Namen zu handeln, doch digitale Konten stellen eine besondere Herausforderung dar. Anbieter wie Google oder Social-Media-Plattformen verweigern Bevollmächtigten oft den Zugang und berufen sich auf Datenschutz oder ihre AGB. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat zwar 2018 entschieden, dass Erben grundsätzlich in die Verträge des Verstorbenen eintreten (Az. III ZR 183/17), doch der Weg dorthin ist oft langwierig. [5] Ohne eine explizite digitale Vollmacht kann die Freischaltung eines Kontos bis zu sechs Monate dauern. Eine klare Vorsorgevollmacht beschleunigt diesen Prozess erheblich. Diese rechtliche Lücke zwischen Erbrecht (§ 1922 BGB) und Datenschutz (DSGVO) schafft Unsicherheit, die Sie proaktiv schließen sollten. [1,2] Die DSGVO selbst gilt zwar nicht für Verstorbene, doch Unternehmen nutzen dies oft als Argument, um den Zugang zu verzögern. [4] So vermeiden Sie, dass Ihre Erben in eine rechtliche Grauzone geraten.

Die entscheidenden Bausteine einer wirksamen digitalen Vorsorgevollmacht

Damit Ihre digitale Vorsorgevollmacht im Ernstfall funktioniert, muss sie präzise formuliert sein und über eine allgemeine Regelung hinausgehen. Sie sollte schriftlich verfasst und über den Tod hinaus gültig sein. [2] Folgende Elemente sind dabei unverzichtbar:

  • Exakte Auflistung der Konten: Nennen Sie alle relevanten Online-Dienste, von E-Mail-Providern und Social-Media-Profilen bis hin zu Cloud-Speichern und Krypto-Wallets.

  • Detaillierte Befugnisse: Legen Sie genau fest, was der Bevollmächtigte tun darf. Dazu gehören das Recht, Daten einzusehen, zu sichern, zu löschen oder Verträge mit Laufzeiten von über 12 Monaten zu kündigen.

  • Umgang mit Passwörtern: Hinterlegen Sie Zugangsdaten niemals direkt in der Vollmacht. Verweisen Sie stattdessen auf einen sicheren Ort, etwa einen verschlüsselten USB-Stick im Bankschließfach oder einen Passwort-Manager, dessen Master-Passwort nur der Bevollmächtigte kennt. [6]

  • Anweisungen zum Gedenkzustand: Bestimmen Sie, ob Profile (z.B. bei Facebook) in einen Gedenkzustand versetzt oder vollständig gelöscht werden sollen. [4]

Eine solche detaillierte Regelung ist der Schlüssel für eine reibungslose gezielte Nachlassabwicklung und verhindert Missverständnisse.

Rechtliche Fallstricke vermeiden: BGH-Urteile und Datenschutz im Blick

Das wegweisende BGH-Urteil von 2018 stellt klar, dass digitale Konten vererbbar sind. [5] In der Praxis verweigern Anbieter den Erben dennoch oft den direkten Zugang und übermitteln stattdessen unübersichtliche Daten-Dumps, wie eine 14.000-seitige PDF-Datei im Facebook-Fall. [2] Ein späteres Urteil des OLG Oldenburg sprach den Erben sogar aktive Nutzungsrechte zu, was die Rechtslage weiter stärkt. [5] Eine explizite digitale Vorsorgevollmacht umgeht diese Hürden und setzt den Willen des Erblassers direkt durch. Sie dient als unmittelbarer Nachweis gegenüber den Diensten und ersetzt den oft erst nach Monaten ausgestellten Erbschein. [2] Gerade bei Kündigungsfristen von Online-Abos, die oft nur 14 Tage betragen, ist schnelles Handeln entscheidend. Mit einer Vollmacht kann Ihr Bevollmächtigter sofort agieren und unnötige Kosten vermeiden. Wir beraten Sie, wie Sie Ihre Vollmacht rechtssicher gestalten und Fallstricke im komplexen Erbrecht umgehen.

Praxisbeispiel: Wie Familie Schmidt 2.500 € durch eine digitale Vollmacht sparte

Herr Schmidt, ein passionierter Hobbyfotograf, verkaufte seine Bilder über eine Online-Plattform und nutzte diverse Cloud-Dienste zur Speicherung, mit monatlichen Kosten von über 80 €. In weiser Voraussicht erstellte er eine Vorsorgevollmacht für den digitalen Nachlass und benannte seine Tochter als Bevollmächtigte. Als Herr Schmidt unerwartet verstarb, konnte seine Tochter dank der Vollmacht innerhalb von 48 Stunden alle Abonnements kündigen und die wertvollen Fotodateien sichern. Ohne die Vollmacht hätte sie auf den Erbschein warten müssen, was mindestens drei Monate gedauert hätte. In dieser Zeit wären Kosten von über 240 € aufgelaufen und der Zugang zu den Fotos wäre verloren gegangen. Zudem konnte sie ein offenes Guthaben von über 2.200 € bei einem Bezahldienst sichern. Dieses Beispiel zeigt, wie eine gezielte Vorsorge nicht nur Kosten spart, sondern auch ideelle Werte schützt.

Sicherheit und Auffindbarkeit: Die Rolle des Zentralen Vorsorgeregisters

Die beste Vollmacht ist nutzlos, wenn sie im entscheidenden Moment nicht gefunden wird. Eine Registrierung im Zentralen Vorsorgeregister (ZVR) der Bundesnotarkammer stellt sicher, dass Betreuungsgerichte rund um die Uhr von ihrer Existenz erfahren. [1] Dies verhindert, dass fälschlicherweise ein gesetzlicher Betreuer bestellt wird, was Kosten von mehreren hundert Euro pro Jahr verursachen kann. Die Registrierung selbst ist mit einer Gebühr ab ca. 13 € sehr kostengünstig. [1] Wichtige Schritte zur sicheren Hinterlegung sind:

  1. Vollmacht erstellen: Verfassen Sie die digitale Vorsorgevollmacht schriftlich und lassen Sie sie idealerweise notariell beurkunden.

  2. ZVR-Registrierung: Melden Sie die Existenz der Vollmacht online oder per Post beim ZVR an. Sie registrieren dort nur die Kerndaten, nicht das Dokument selbst. [3]

  3. Aufbewahrungsort festlegen: Hinterlegen Sie das Originaldokument an einem sicheren, aber für den Bevollmächtigten zugänglichen Ort.

  4. ZVR-Card nutzen: Führen Sie die persönliche ZVR-Card mit den Daten Ihrer Vertrauensperson im Geldbeutel mit sich. [1]

Durch die Registrierung stellen Sie sicher, dass Ihr Wille auch in einer Notsituation Beachtung findet. Wir unterstützen Sie gerne dabei, Ihre Dokumente sicher zu hinterlegen.

Spezialfall für Selbstständige: Die digitale Unternehmervollmacht

Für Unternehmer ist die digitale Vorsorge überlebenswichtig für den Fortbestand der Firma. Fällt der Inhaber aus, müssen geschäftskritische digitale Systeme sofort zugänglich sein. Eine Standardvollmacht reicht hier bei weitem nicht aus. Eine spezielle Unternehmer-Vorsorgevollmacht muss den Zugriff auf Systeme wie Online-Banking, Buchhaltungssoftware (z.B. Lexoffice), CRM-Systeme und Firmen-Social-Media-Kanäle regeln. Ein Ausfall des Zugriffs für nur 72 Stunden kann bereits zu erheblichen Umsatzeinbußen und Reputationsschäden führen. Der Bevollmächtigte muss in der Lage sein, Gehälter zu zahlen, Rechnungen zu begleichen und die digitale Kommunikation aufrechtzuerhalten. Aspekte des IT-Rechts, wie Lizenzen und Datenschutz, spielen hier eine besondere Rolle. Eine umfassende Beratung sichert die Handlungsfähigkeit Ihres Unternehmens in jeder Situation.

Persönliche Beratung für Ihre maßgeschneiderte Vorsorgelösung

Persönliche Beratung für Ihre maßgeschneiderte Vorsorgelösung

Jede Lebenssituation ist einzigartig, und eine Vorlage aus dem Internet kann eine persönliche Beratung nicht ersetzen. Nur 37 % der Internetnutzer haben sich überhaupt mit ihrem digitalen Erbe beschäftigt. [6] Wir analysieren Ihre persönliche und unternehmerische Situation und erstellen eine Vollmacht, die exakt auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Ob es um die Absicherung von Familienerinnerungen in der Cloud oder um die Sicherung von Krypto-Vermögen im Wert von über 50.000 € geht – wir sorgen für eine rechtssichere und praktisch umsetzbare Lösung. Vereinbaren Sie ein persönliches Gespräch oder besuchen Sie unser Premium-Webinar zur Vorsorgevollmacht, um die ersten Schritte zu machen. Wir verbinden Sie direkt mit erfahrenen Anwälten, die Ihre Vorsorge zu ihrer Priorität machen.


FAQ

Was kostet die Erstellung einer digitalen Vorsorgevollmacht?

Die Kosten variieren. Eine anwaltliche Beratung und Erstellung sorgt für Rechtssicherheit und ist an die Komplexität Ihrer digitalen Vermögenswerte angepasst. Die reine Registrierung der fertigen Vollmacht im Zentralen Vorsorgeregister kostet hingegen nur eine geringe Gebühr, die bei etwa 13 € beginnt.



Muss die digitale Vorsorgevollmacht notariell beurkundet werden?

Eine notarielle Beurkundung ist nicht zwingend erforderlich, aber sehr empfehlenswert. Sie bietet die höchste Rechtssicherheit und wird von Institutionen wie Banken und Behörden anstandslos anerkannt. Für bestimmte Rechtsgeschäfte, wie Immobiliengeschäfte, ist sie sogar gesetzlich vorgeschrieben.



Wer sollte als Bevollmächtigter eingesetzt werden?

Wählen Sie eine Person, der Sie absolut vertrauen und die über digitale Kompetenz verfügt. Dies kann ein Familienmitglied, ein enger Freund oder auch ein professioneller Dienstleister sein. Es ist ratsam, auch einen Ersatzbevollmächtigten für den Fall zu benennen, dass Ihre erste Wahl die Aufgabe nicht übernehmen kann.



Wo bewahre ich die Vollmacht und die Zugangsdaten am besten auf?

Bewahren Sie die Originalvollmacht an einem sicheren Ort auf, über den der Bevollmächtigte informiert ist. Die Zugangsdaten sollten getrennt davon aufbewahrt werden, z.B. in einem versiegelten Umschlag bei einem Notar, in einem Bankschließfach oder über einen seriösen Passwort-Manager, dessen Zugangsdaten Sie dem Bevollmächtigten anvertrauen.



Wie lange ist eine digitale Vorsorgevollmacht gültig?

Eine Vorsorgevollmacht ist grundsätzlich unbegrenzt gültig, es sei denn, Sie legen ein Enddatum fest oder widerrufen sie. Es ist sinnvoll, die Vollmacht alle paar Jahre zu überprüfen und bei Bedarf an Ihre aktuelle Lebenssituation anzupassen.



Was ist der Unterschied zu einer Patientenverfügung?

Die Patientenverfügung regelt ausschließlich medizinische Behandlungen, wenn Sie selbst nicht mehr entscheiden können. Die Vorsorgevollmacht regelt rechtliche und finanzielle Angelegenheiten, einschließlich des digitalen Nachlasses. Beide Dokumente ergänzen sich und sind Teil einer umfassenden Vorsorge.



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