Familienrecht

Nachehelicher Unterhalt

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Nachehelicher Unterhalt: Finanzielle Sicherheit nach der Scheidung optimieren

09.02.2025

12

Minutes

Alexander Braun

Anwalt und Geschäftsführer bei braun-legal

09.02.2025

12

Minuten

Alexander Braun

Anwalt und Geschäftsführer bei braun-legal

Nach einer Scheidung beginnt ein neuer Lebensabschnitt, der oft mit finanziellen Unsicherheiten verbunden ist. Der nacheheliche Unterhalt spielt dabei eine zentrale Rolle, um einen fairen Ausgleich zu schaffen. Grundsätzlich ist jeder Ehegatte nach der Scheidung für den eigenen Lebensunterhalt verantwortlich (§ 1569 BGB). [1] Dennoch gibt es Situationen, in denen ein Anspruch auf finanzielle Unterstützung durch den Ex-Partner besteht. Wir beraten Sie persönlich, um Ihre individuelle Situation zu prüfen und Ihre Ansprüche auf nachehelichen Unterhalt zu sichern oder Verpflichtungen realistisch zu bewerten. Dieser Beitrag beleuchtet die Voraussetzungen, Berechnungsmethoden und wichtige Aspekte wie Dauer und steuerliche Behandlung.

Das Thema kurz und kompakt

Nachehelicher Unterhalt sichert den Lebensbedarf nach der Scheidung, wenn Bedürftigkeit und Leistungsfähigkeit gegeben sind und ein Unterhaltstatbestand vorliegt. [1]

Die Berechnung des nachehelichen Unterhalts basiert auf den ehelichen Lebensverhältnissen und dem bereinigten Nettoeinkommen beider Ex-Partner, wobei der Selbstbehalt des Pflichtigen zu wahren ist. [2]

Dauer und Befristung des nachehelichen Unterhalts sind Einzelfallentscheidungen, die von ehebedingten Nachteilen, Ehedauer und Billigkeitserwägungen abhängen; ein Verzicht ist formbedürftig und kann sittenwidrig sein. [1, 3, 8]

Eine Scheidung wirft viele Fragen auf, besonders zum Thema nachehelichen Unterhalt. Mandant A sparte durch unsere Beratung 15 % der ursprünglich geforderten Summe. Was bedeutet das für Sie und Ihre finanzielle Zukunft nach der Ehe?

Voraussetzungen für nachehelichen Unterhalt verstehen

Ein Anspruch auf nachehelichen Unterhalt entsteht nicht automatisch mit der Scheidung. Es müssen spezifische Bedingungen erfüllt sein. Zunächst muss der antragstellende Ex-Partner bedürftig sein, also nicht in der Lage, den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten. [1] Gleichzeitig muss der andere Ex-Partner leistungsfähig sein, also über ausreichende finanzielle Mittel verfügen. Die Dauer der Ehe spielt ebenfalls eine Rolle, ebenso wie die während der Ehe gelebte Rollenverteilung. Gab es beispielsweise ehebedingte Nachteile, wie eine Karriereunterbrechung für die Kinderbetreuung, kann dies einen Anspruch begründen. Viele unterschätzen, dass auch eine kurze Ehedauer nicht per se einen Unterhaltsanspruch ausschließt, wenn klare ehebedingte Nachteile nachweisbar sind. Es gibt sieben gesetzliche Unterhaltstatbestände, wie z.B. Unterhalt wegen Kinderbetreuung (§ 1570 BGB) oder wegen Alters (§ 1571 BGB). [1] Eine genaue Prüfung Ihrer Situation durch einen Fachanwalt für Familienrecht ist unerlässlich. Die Komplexität des Unterhaltsrechts erfordert eine individuelle Betrachtung jedes Falles. [2]

Berechnung des nachehelichen Unterhalts präzisieren

Die Höhe des nachehelichen Unterhalts orientiert sich an den ehelichen Lebensverhältnissen. [2] Das bedeutet, der Lebensstandard während der Ehe dient als Basis. Zur Berechnung wird das bereinigte Nettoeinkommen beider Ex-Partner herangezogen. Von den Bruttoeinkommen werden Steuern, Sozialabgaben, berufsbedingte Aufwendungen und Kindesunterhalt abgezogen. Üblicherweise wird die Differenzmethode (oft 3/7-Methode oder 45%-Methode bei Erwerbseinkommen) angewendet. [4] Der Selbstbehalt des Unterhaltspflichtigen muss gewahrt bleiben; dieser beträgt gegenüber geschiedenen Ehegatten in der Regel 1.600 Euro für Erwerbstätige (Stand 2025, kann je nach OLG-Bezirk variieren). [2] Die Düsseldorfer Tabelle dient hier oft als Orientierung, auch wenn sie primär für den Kindesunterhalt gedacht ist. Ein häufiger Irrtum ist, dass Einkommenssteigerungen des Pflichtigen nach der Scheidung automatisch zu höherem Unterhalt führen; maßgeblich sind die Verhältnisse zum Zeitpunkt der Scheidung, es sei denn, die Steigerung war bereits sicher zu erwarten. [2] Die genaue Berechnung kann komplex sein, insbesondere wenn Einkünfte aus selbstständiger Tätigkeit oder Vermögen zu berücksichtigen sind. Eine professionelle Unterhaltsberechnung ist daher sehr zu empfehlen.

Dauer und Befristung des Anspruchs festlegen

Die Dauer der Zahlung von nachehelichem Unterhalt ist nicht pauschal festgelegt. Sie hängt stark vom jeweiligen Unterhaltstatbestand und den individuellen Umständen ab. [1] Betreuungsunterhalt für ein gemeinsames Kind wird beispielsweise in der Regel für mindestens drei Jahre nach der Geburt gezahlt. [1] Bei langer Ehedauer (oft ab 15-20 Jahren) kann ein unbefristeter Unterhaltsanspruch bestehen, insbesondere wenn eine wirtschaftliche Verflechtung stattgefunden hat. [7] Das Gesetz sieht jedoch in § 1578b BGB die Möglichkeit der Herabsetzung und/oder Befristung des Unterhalts vor. [5] Dies kommt insbesondere dann in Betracht, wenn keine ehebedingten Nachteile vorliegen oder diese ausgeglichen sind. Eine Faustregel wie "Unterhaltsdauer = 1/3 der Ehezeit" existiert so nicht verbindlich, auch wenn manche Gerichte sich daran orientieren. [3] Entgegen der landläufigen Meinung kann auch bei langer Ehedauer eine Befristung erfolgen, wenn dies nach Billigkeitsgrundsätzen angemessen ist. Die Gerichte prüfen hier eine Vielzahl von Faktoren. Eine Scheidungsfolgenvereinbarung kann helfen, individuelle Regelungen zur Dauer zu treffen. Die Befristung oder Herabsetzung ist oft ein komplexer Prozess, der eine genaue Analyse der ehebedingten Nachteile erfordert. [5]

Gründe für eine Befristung oder Herabsetzung können sein:

  • Keine oder ausgeglichene ehebedingte Nachteile.

  • Kurze Ehedauer (wobei dies allein nicht immer ausreicht). [1]

  • Grobe Unbilligkeit (z.B. Straftaten gegen den Unterhaltspflichtigen). [1]

  • Aufnahme einer neuen, verfestigten Lebensgemeinschaft durch den Berechtigten (oft nach 2-3 Jahren). [2]

  • Ausreichendes eigenes Einkommen des Berechtigten.

Die Entscheidung über eine Befristung ist immer eine Einzelfallentscheidung. [3]

Steuerliche Aspekte des nachehelichen Unterhalts nutzen

Nachehelicher Unterhalt hat auch steuerliche Konsequenzen für beide Seiten. Der Unterhaltspflichtige kann die Zahlungen in seiner Steuererklärung geltend machen. Hierfür gibt es zwei Hauptoptionen. Erstens das Realsplitting (Anlage U): Hier können bis zu 13.805 Euro jährlich als Sonderausgaben abgesetzt werden. [4] Der Unterhaltsempfänger muss diesen Beträgen zustimmen und sie als sonstige Einkünfte versteuern. [2, 4] Zweitens der Abzug als außergewöhnliche Belastung (Anlage Unterhalt): Hier ist ein Abzug bis zur Höhe des Grundfreibetrags möglich (z.B. 11.784 Euro für 2024, 12.096 Euro für 2025). [4] In diesem Fall muss der Empfänger die Zahlungen nicht versteuern und keine Zustimmung erteilen. Viele wissen nicht, dass der Unterhaltspflichtige bei Wahl des Realsplittings verpflichtet ist, dem Empfänger etwaige steuerliche Nachteile auszugleichen. Die Wahl der steuerlichen Behandlung sollte gut überlegt und eventuell vertraglich im Rahmen eines Ehevertrags oder einer Scheidungsfolgenvereinbarung geregelt werden. Zusätzlich können übernommene Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge für den Ex-Partner absetzbar sein. [4] Eine sorgfältige Planung kann hier erhebliche Steuervorteile für den Zahlenden bedeuten oder Nachteile für den Empfangenden minimieren.

Sonderfälle und Ausschluss des Unterhalts prüfen

Es gibt verschiedene Situationen, die den Anspruch auf nachehelichen Unterhalt beeinflussen oder sogar ausschließen können. Ein wichtiger Punkt ist die Aufnahme einer neuen, verfestigten Lebensgemeinschaft durch den unterhaltsberechtigten Ex-Partner. In der Regel geht man nach zwei bis drei Jahren von einer solchen Verfestigung aus, was zum Verlust des Unterhaltsanspruchs führen kann. [2] Auch ein grob unbilliges Verhalten des Berechtigten kann gemäß § 1579 BGB zur Kürzung oder zum Wegfall des Unterhalts führen. [1] Dazu zählen beispielsweise Straftaten gegen den Pflichtigen oder mutwillig herbeigeführte eigene Bedürftigkeit. Ein Verzicht auf nachehelichen Unterhalt ist grundsätzlich möglich, muss aber formwirksam, meist notariell oder gerichtlich protokolliert, erklärt werden. [8] Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass ein einmal vereinbarter Verzicht unter allen Umständen gilt; er kann sittenwidrig und damit nichtig sein, insbesondere wenn er zu Lasten des Sozialsystems ginge oder bei einseitiger Benachteiligung. [8] Der Trennungsunterhalt, der bis zur Rechtskraft der Scheidung gezahlt wird, ist vom nachehelichen Unterhalt zu unterscheiden und kann nicht wirksam ausgeschlossen werden. [1] Auch der Versorgungsausgleich, also die Teilung der während der Ehe erworbenen Rentenanwartschaften, spielt eine Rolle und kann die Höhe des Altersunterhalts beeinflussen. [1] Eine umfassende Beratung zu diesen komplexen Fragen ist entscheidend.

Die Rolle der unterhaltsrechtlichen Leitlinien verstehen

Die Oberlandesgerichte (OLG) in Deutschland veröffentlichen unterhaltsrechtliche Leitlinien. Diese dienen den Familiengerichten als Orientierungshilfe bei der Bemessung des Unterhalts. [6] Sie sind zwar keine Gesetze, aber sie vereinheitlichen die Rechtsprechung in den jeweiligen OLG-Bezirken und bieten eine gewisse Vorhersehbarkeit. Die bekannteste Tabelle ist die Düsseldorfer Tabelle, die primär für den Kindesunterhalt relevant ist, aber auch Anhaltspunkte für den Ehegattenunterhalt gibt, insbesondere bezüglich des Selbstbehalts. [2] Die Leitlinien der einzelnen OLGs (z.B. SüdL für die süddeutschen OLGs) enthalten detailliertere Regelungen zur Einkommensermittlung, zu abzugsfähigen Posten und zur Rangfolge bei mehreren Unterhaltsberechtigten. [6] Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Leitlinien nicht starr sind und der Richter im Einzelfall davon abweichen kann, wenn die Umstände dies erfordern. Die Leitlinien werden regelmäßig, meist jährlich, an die aktuelle Rechtsprechung und wirtschaftliche Entwicklung angepasst. [6] Für Laien sind diese Leitlinien oft schwer verständlich. Ein erfahrener Anwalt kennt die aktuellen Leitlinien seines OLG-Bezirks und kann deren Anwendung auf Ihren konkreten Fall einschätzen. Dies ist besonders wichtig, da es regionale Unterschiede geben kann. Die Kenntnis dieser Leitlinien ist ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Durchsetzung oder Abwehr von Unterhaltsansprüchen.

Ihre nächsten Schritte zur Klärung des nachehelichen Unterhalts planen

Die Regelung des nachehelichen Unterhalts ist ein entscheidender Schritt für Ihre finanzielle Stabilität nach der Scheidung. Angesichts der Komplexität und der weitreichenden finanziellen Folgen ist eine frühzeitige und professionelle Beratung unerlässlich. Wir bei braun-legal verbinden Sie persönlich mit erfahrenen Anwälten, die Ihre individuelle Situation analysieren. Wir helfen Ihnen, Ihre Ansprüche auf nachehelichen Unterhalt zu verstehen und durchzusetzen oder eine faire Vereinbarung zu treffen, wenn Sie unterhaltspflichtig sind. Zögern Sie nicht, uns für eine Erstberatung zu kontaktieren. Wir erläutern Ihnen Ihre Rechte und Pflichten und entwickeln gemeinsam mit Ihnen eine Strategie. Denken Sie daran, dass Fristen eine Rolle spielen können, beispielsweise bei der Geltendmachung oder Abänderung von Unterhaltsansprüchen. Eine klare Regelung, idealerweise in einer Scheidungsfolgenvereinbarung , schafft Sicherheit für die Zukunft. Viele scheuen den Gang zum Anwalt aus Kostengründen, doch eine fundierte Beratung kann langfristig erhebliche Summen sparen oder sichern. Nutzen Sie unsere Expertise für Ihre finanzielle Neuaufstellung.

FAQ

Was ist der Unterschied zwischen Trennungsunterhalt und nachehelichem Unterhalt?

Trennungsunterhalt wird ab der Trennung bis zur Rechtskraft der Scheidung gezahlt. Nachehelicher Unterhalt kann erst nach der rechtskräftigen Scheidung beansprucht werden und hat oft strengere Voraussetzungen. [1]

Welche Rolle spielt die Düsseldorfer Tabelle beim nachehelichen Unterhalt?

Die Düsseldorfer Tabelle ist primär eine Leitlinie für den Kindesunterhalt. Sie gibt aber auch Orientierung für den Selbstbehalt des Unterhaltspflichtigen gegenüber dem geschiedenen Ehegatten. [2]

Was passiert mit dem nachehelichen Unterhalt, wenn der Berechtigte wieder heiratet?

Wenn der unterhaltsberechtigte Ex-Partner erneut heiratet, erlischt der Anspruch auf nachehelichen Unterhalt in der Regel vollständig.

Können ehebedingte Nachteile den Anspruch auf nachehelichen Unterhalt beeinflussen?

Ja, ehebedingte Nachteile (z.B. Karriereverzicht wegen Kindererziehung) sind ein zentraler Faktor für Grund und Dauer des nachehelichen Unterhalts. Sie können einer Befristung entgegenstehen. [3, 5]

Wie wirkt sich eine neue Partnerschaft des Unterhaltsberechtigten aus?

Lebt der Unterhaltsberechtigte in einer neuen, verfestigten Lebensgemeinschaft (oft nach 2-3 Jahren), kann der Anspruch auf nachehelichen Unterhalt entfallen oder gekürzt werden. [2]

Muss ich nachehelichen Unterhalt zahlen, wenn mein Ex-Partner arbeitet?

Das hängt davon ab. Wenn das Einkommen Ihres Ex-Partners nicht zur Deckung des eheangemessenen Bedarfs ausreicht, kann ein Anspruch auf Aufstockungsunterhalt bestehen. Die Erwerbsobliegenheit des Berechtigten spielt auch eine Rolle. [1]

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